
Blick über den Tellerrand: Föderalismus und Bildung
Die Botschaft des Westens startet neue Reihe zum Thema Föderalismus
Ist der Bildungsföderalismus den Herausforderungen, vor denen Bildung heute und in Zukunft steht, gewachsen?
In die Debatte ist in Deutschland aktuell einige Bewegung gekommen, seit der Koalitionsvertrag des Bundes neue Handlungsfelder zwischen Bund und Ländern eröffnet. Aber nicht nur in Deutschland ist die Frage, wie Bildung in föderalen Staaten organisiert, finanziert und evaluiert wird Gegenstand permanenter politischer Herausforderung:
Im ersten Teil der Veranstaltung stellte Prof. Kenneth Wong von der Brown Universität, USA die Ergebnisse des aktuellen Forschungsprojekts „Federalism and Education: Ongoing Challenges and Policy Strategies in Ten Countries“ vor. Nach einer Kommentierung durch Herrn Mario Kölling (Spanische Nationale Fernuniversität) zeigte die anschließende lebhafte Diskussion, dass der Blick über den föderalen Tellerrand sehr anregend sein kann. Auch wenn jeder Bundesstaat spezifische Bedingungen und Traditionen hat, wurde konstatiert, dass es einen überall spürbaren Trend zur zentralisierten Setzung von Standards gibt, der allerdings z.T. auch eine föderale Gegenbewegung auslöst. Letztlich plädierte Prof. Wong dafür, die Stärke von föderalen Systemen in ihrer Experimentier- und Innovationsfähigkeit zu sehen
Vor diesem Hintergrund erörterten die geladenen nationalen und internationalen Experten im zweiten Teil die aktuelle Situation in Deutschland. Funktioniert die Idee des Voneinander-Lernens im Bildungsbereich? Ist unser Bildungssystem effizient und zeitgemäß? Wie wirkt sich die Digitalisierung aus - fördert sie Zentralisierung oder ermöglicht sie Dezentralisierung? Welche Lehren und Erfahrungen aus der internationalen Praxis können wir für Deutschland nutzbar machen?
Moderiert von Martin Spiewak, DIE ZEIT, lieferten Dr. Henrik Scheller (DifU) und Herr Ulrich Pfaff (MSB NRW) pointierte Inputs, die in eine spannende Roundtable-Diskussion mit Vertreterinnen und Vertretern von Bund, Ländern, Wissenschaft, KMK, OECD und verschiedenen Stiftungen führte.
Die Reihe wird in loser Folge fortgesetzt.