
Klaus Töpfer. Höxter. Weltbürger. 80.
Ein Abend also ganz nach dem Geschmack der Mulitilateralisten – jener politischer Akteure nämlich, die gerade in Zeiten wie diesen daran arbeiten, die zentralen globalen Herausforderungen gemeinsam anzugehen und politische Probleme auch politisch zu lösen. Anlass für den Ideen- und Erfahrungsaustausch darüber ist an diesem Abend der 80. Geburtstag des langjährigen Exekutivdirektors des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, UNEP: Kein anderer als Klaus Töpfer füllte dieses Amt mit so viel Verve und derart großem Anteil eigener Persönlichkeit aus, wie der Mann, der heute in Höxter lebt und einst an der Westfälischen Wilhelms Universität zu Münster promovierte. Für den Landesvater Armin Laschet Anlass genug zur damit fast amtlichen Feststellung: Klaus Töpfer ist Nordrhein-Westfale.
Und wie Laschet einer, der um die Bedeutung nachhaltiger internationaler Politik weiß. „Unsere Welt droht zurückzufallen in Nationalismus und braucht gerade heute mehr multilaterale Zusammenarbeit“, schlussfolgert der Ministerpräsident in seiner Laudatio: „Klaus Töpfer, der Weltbürger aus Höxter, ist ein Vorbild für unsere Zeit. Er ist eine der stärksten und glaubwürdigsten Stimmen des Multilateralismus. Ich wünsche ihm und uns, dass er weiter seine Stimme erhebt für eine bessere Welt."
Die Geburtstagfeier selbst richtet die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen aus. Der DGVN-Vorsitzende Detlef Dzembritzki begrüßt rund 100 Gratulanten und lädt Laudator und Jubilar an der Seite der Völkerrechtlerin Sabine von Schorlemer aufs Podium, um die Praxistauglichkeit des Multilateralismus in den Fokus zu rücken.
„Multilateralismus ist unter Beschuss“, betont Armin Laschet in der Diskussion und zitiert Papst Franziskus: „Wir erleben auch die Globalisierung der Gleichgültigkeit.“ Und ergänzt: „Und um das zu verhindern ist es so wichtig, die Mentalitäten im Innern der Gesellschaft zu prägen.“ Klaus Töpfer appelliert wie stets an den „Optimismus, sich auch gegen harte Analysten mit der Anleitung zur Tat durchsetzen zu können“. Er räumt ein, „dass wir in Vielem heute wieder da stehen, wo ich einst angefangen habe – die Emissionen steigen, es gibt mehr laute Stimmen als echte Macher. Aber wir müssen das ändern. Und wir müssen investieren – alles andere nämlich ist in der Folge weitaus teurer.“