„Die Zukunft des Westens“ startet mit „Humboldt digital“

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Gespeichert von Anja Yilmaz am 12. Juni 2018
5. Juni 2018

„Die Zukunft des Westens“ startet mit „Humboldt digital“

Mit Anja Karliczek, Yvonne Gebauer und Tobias Zimmermann

Das neue Veranstaltungsformat „Zukunft des Westens“ gibt die Richtung bereits im Titel vor: Die Landesvertretung Nordrhein-Westfalen möchte sich der relevanten Zukunftsthemen annehmen, die Politik zu gestalten hat. Und da kann es kaum ein wichtigeres Feld geben als die Bildung.

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NRW-Staatssekretär Dr. Mark Speich konzentrierte sich als Ideen- und Gastgeber zum Auftakt auf die Frage der Charakterbildung junger Menschen für den verantwortlichen Umgang mit Freiheit unter dem wachsenden Eindruck der Digitalisierung. „Humboldt digital? Digitalisierung an Schulen zwischen Technik und Persönlichkeitsbildung“ lautete die Überschrift, zu der er Bundesbildungsministerin Anja Karliczek und NRW-Bildungsministerin Yvonne Gebauer zum Meinungsaustausch gebeten hatte. An deren Seite ein Schul-Praktiker: Pater Tobias Zimmermann, Rektor des Canisius-Kollegs im Berliner Bezirk Tiergarten.

 

„Die Digitalisierung ist nicht die Lösung aller Probleme“, betonte Staatssekretär Dr. Mark Speich, „aber wir stehen an der Schwelle zur Veränderung. Und darum müssen wir uns fragen, wie wir Charaktermerkmale ausprägen, damit junge Leute sich nicht nur zurechtfinden, sondern ihre Zukunft gestalten.“ Schulleiter Zimmermann nahm den Gedanken auf: „Wir müssen Schule wieder in Bewegung setzen. Wir sind fast entwöhnt, Freiheit und Autonomie von innen zu gestalten. Beim Thema Digitalisierung können wir zeigen, was wir können.“ Dazu gehöre ohne Zweifel die Lehrerfortbildung. Pater Zimmermann: „Wir müssen unsere Lehrer unterstützen und darin befähigen, als Ältere die jungen ,Digital Natives‘ zu unterrichten. Die Schüler sind oftmals schon besser als ihre Lehrer – zumindest im Bedienen der Technik. Aber Lehrer müssen ihnen beibringen, wofür sie die Technik nutzen und wie. Es geht darum, die jungen Leute zu ermächtigen, sich an der Gesellschaft zu beteiligen.“  Unter dem Beifall des fachkundigen Publikums brachte es Ministerin Gebauer auf den Punkt: „Allein die Digitalisierung macht aus einem schlechten Lehrer keinen guten Lehrer.“ Zugleich erinnerte sie an die bewährten Kulturtechniken: „Auch in der Digitalisierung fängt alles mit Lesen an. Nur wer richtig versteht, was er liest, entwickelt auch das richtige Verständnis im Umgang mit der digitalen Welt.“


Bundesministerin Karliczek zeichnete den bundespolitischen und letztlich haushalterischen Rahmen: „Schule ist erst recht beim Erlernen des richtigen Umgangs mit Digitalisierung für eine gute Allgemeinbildung zuständig. Wir werden die fünf Milliarden Euro aus dem Digitalpakt für Schulen nicht für ,irgendetwas Hippes‘ ausgeben ohne zu wissen, was bei den Schülern in den Klassen ankommt. Genauso wenig darf das Geld in den allgemeinen Haushalten der Länder landen.“

Nach einer lebhaften Diskussion unter der Moderation der FAZ-Journalistin Dr. Heike Schmoll verließen 150, sehr an einer Weiterführung der Diskussionsreihe „Die Zukunft des Westens“ interessierte Gäste die Landesvertretung.


 

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