Bereits seit vielen Jahren sind Nordrhein-Westfalen und die Benelux-Staaten sowohl gesellschaftlich als auch politisch eng miteinander verbunden. Dabei sind die Gemeinsamkeiten, die Nordrhein-Westfalen mit den Benelux-Ländern verbinden, nicht nur kultureller Art. Auch die wirtschaftlichen Verflechtungen sind mittlerweile stark ausgeprägt.
Tatsächlich ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit Nordrhein-Westfalens mit den Benelux-Ländern dabei nicht nur europaweit die älteste, sondern auch eine der am besten funktionierenden an den EU-Binnengrenzen. Art und Umfang der Zusammenarbeit ist äußerst vielfältig. Die gemeinsamen Handlungsfelder reichen von Innerer Sicherheit und Katastrophenschutz bis zu gemeinsamen Bildungsprojekten.
Gerade in einer Verbesserung der grenzüberschreitenden wirtschaftlichen Kooperation stecken für alle Beteiligten enormes Potenzial. Um dieses Potenzial zu erschließen, arbeiten alle Beteiligten daran, noch bestehende Hindernisse, die einem gemeinsamen grenzüberschreitenden Wirtschaftsraum und Arbeitsmarkt entgegenstehen, zu identifizieren und systematisch abzubauen. Meist handelt es sich hierbei um vermeintlich kleine Hindernisse und Probleme des Alltages, abseits der großen Integrationspolitik, die die Durchlässigkeit von Grenzen erschweren.
Da viele Bürgerinnen und Bürger dies- und jenseits unsere Grenze nicht die Möglichkeiten kennen, die ihnen eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit bietet, engagiert sich Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit seinen Nachbarn für einen Erhalt und für den Ausbau bestehender Informationseinrichtungen. Ein bewährtes Instrument hierzu stellen Grenzinfopunkten dar. Im gesamten Grenzgebiet in Nordrhein-Westfalen wird dieses Instrument seit einigen Jahren sehr erfolgreich genutzt und Grenzpendler über Bedingungen und Voraussetzungen mit Blick auf eine Berufsausübung jenseits der Grenze beraten.
Eine besondere Rolle bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit spielen auch die vier Nordrhein-Westfalen betreffenden Euregios: EUREGIO mit Sitz in Gronau, Euregio Rhein-Waal mit Sitz in Kleve, euregio rhein-maas-nord mit Sitz in Mönchengladbach und die trilaterale Euregio Maas-Rhein mit Sitz in Eupen und Maastricht.
Euregios fungieren als Drehscheibe und Plattform für die interkommunale und interregionale Zusammenarbeit, um die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung ihrer Region zu fördern. Hierzu verfügen und verwalten diese auch Interreg-Fördermittel der EU, mit denen auch regional bedingte Eigenarten berücksichtigt werden können.
Was ist Interreg?Interreg, oder wie es offiziell heißt, die "europäische territoriale Zusammenarbeit", ist Teil der Struktur- und Investitionspolitik der Europäischen Union. Seit mehr als 20 Jahren werden damit grenzüberschreitende Kooperationen zwischen Regionen und Städten unterstützt, die das tägliche Leben beeinflussen, zum Beispiel im Verkehr, beim Arbeitsmarkt und im Umweltschutz. Interreg wird in drei Schwerpunkten (sogenannten Ausrichtungen) umgesetzt. Quelle: www.interreg.de |
Beneluxjahr.NRW 2019
Beteiligungsreihe für Bürgerinnen und Bürger, Institutionen, Unternehmen und Vereine zur Zukunft der Beneluxzusammenarbeit
Veranstaltungsreihe zur Beteiligung für Bürgerinnen und Bürger, Institutionen, Unternehmen und Vereine im Rahmen des Beneluxjahr.NRW 2019 zur Zukunft der grenzüberschreitenden und Beneluxzusammenarbeit. Die Reihe ist Teil des Programms „Open.NRW“.
2019 findet zum ersten Mal in der Landesgeschichte Nordrhein-Westfalens ein Beneluxjahr statt. Wir wollen das Beneluxjahr nutzen, um unsere Nachbarschaft zu vertiefen. Deshalb baten wir die Bürgerinnen und Bürger, Institutionen, Unternehmen und Vereine, sich zu beteiligen: Was macht eine gute Nachbarschaft eigentlich aus? Wie kann die Partnerschaft mit den Beneluxländern ausgebaut werden? Und welche Erwartungen gibt es an die Politik?
Die Niederlande, Belgien und Luxemburg teilen sich mit Nordrhein-Westfalen einen gemeinsamen Lebens- und Wirtschaftsraum im Herzen Europas. Uns verbinden eine enge Freundschaft und gute Nachbarschaft, die sich in vielfältiger Zusammenarbeit auf politischer, institutioneller und bürgerschaftlicher Ebene zeigen.
Über 130 Partnerschaften und Freundschaftskontakte bestehen zwischen Städten und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen und Benelux. Jeden Tag pendeln rund 200.000 Menschen über die Grenzen zur Arbeit in ein anderes Beneluxland oder von dort nach Deutschland. Unser Handelsvolumen mit dem Beneluxraum beläuft sich auf 90 Milliarden Euro pro Jahr.
In vier professionell moderierten regionalen Dialogveranstaltungen und einer Abschlussveranstaltung wollten wir Ihre Ideen aufgreifen. Ob Jugendbegegnung oder grenzüberschreitende Verkehrsverbindungen, Sprachenlernen oder Kulturaustausch, Wirtschaft oder Wissenschaft – kein Thema blieb außen vor. Die Beteiligungsreihe fand im Rahmen des Programms Open.NRW statt. Open.NRW heißt dabei, öffentliche Daten für jedermann bereitzustellen und offen zu sein für Dialoge und Beteiligung. Deshalb lud die Landesregierung die Menschen in Nordrhein-Westfalen zum Mitreden, Mitdiskutieren und Mitmischen ein. Die Ergebnisse von NRW.Dialog.BENELUX wurden aufbereitet und dienen der Landesregierung als Handlungsempfehlung für die zukünftige Ausrichtung der grenzüberschreitenden und Beneluxzusammenarbeit.
Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger waren aufgerufen, sich einzubringen. Die Veranstaltungen in den Regionen waren unabhängig vom Wohnort für jedermann geöffnet. Es brauchte kein Vorwissen mitgebracht zu werden. Zur Vor- und Nachbereitung finden Sie unten einige hilfreiche Links.
Um Vorschläge für die Zukunft der Zusammenarbeit mit Belgien, den Niederlanden und Luxemburg zu sammeln, fanden vier regionale Dialogveranstaltungen statt. Deren Vorrundenergebnisse finden Sie jeweils hier:
- Samstag, 29. Juni: Aachen (Vorrundenergebnisse)
- Samstag, 31. August: Münster (Vorrundenergebnisse)
- Samstag, 14. September: Krefeld (Vorrundenergebnisse)
- Samstag, 28. September: Paderborn (Vorrundenergebnisse)
Eine Abschlussveranstaltung unter Einbeziehung von Teilnehmern der ersten vier Termine und unter Mitwirkung von Europaminister Dr. Holthoff-Pförtner fand am 15. November in Essen statt. Die Abschlussdokumentation mit Handlungsempfehlung für die Arbeit der Landesregierung haben wir hier veröffentlicht:
Abschlussdokumentation.
Wir danken Ihnen für Ihre Mitwirkung am NRW.Dialog.BENELUX!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Dr. Stephan Holthoff-Pförtner
Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales