Allgemeine Fördermöglichkeiten von Mobilitätsprojekten auf institutioneller Ebene |

Regionales Weimarer Dreieck
Zukunftsgerichtete Projektarbeit
Am 29. August 1991 unterzeichneten die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Polens in Weimar eine „Gemeinsame Erklärung zur Zusammenarbeit für die Zukunft Europas“. Sie schufen damit eine Initiative zur Förderung der deutsch-französisch-polnischen Zusammenarbeit, die als „Weimarer Dreieck“ bekannt wurde und das Ziel hatte, die Einheit Europas zu stärken und zu vertiefen. Nordrhein-Westfalen, die damalige französische Region Nord-Pas de Calais (heute Hauts-de-France: Nord Pas de Calais-Picardie) und die polnische Woiwodschaft Schlesien haben entschieden, das „Weimarer Dreieck“ durch zukunftsgerichtete Projekte auf regionaler Ebene aktiv mit Leben zu füllen.
Seit 2001 sind die drei Regionen auf Grundlage einer „Gemeinsamen Erklärung zur Zusammenarbeit“ partnerschaftlich miteinander verbunden. Nordrhein-Westfalen, Schlesien und Nord-Pas de Calais (Seit dem 14. März 2016: Hauts-de-France: Nord Pas de Calais-Picardie) haben viele Gemeinsamkeiten. In sehr ähnlicher Weise wurden sie durch die Montanindustrie geprägt und stehen heute vor den Herausforderungen des Strukturwandels. In den vergangenen Jahren wurde die Zusammenarbeit zunehmend ausgebaut und vertieft. Besonders der Beitritt Polens zur Europäischen Union am 1. Mai 2004 eröffnete neue Perspektiven für Kooperationen.
Vor dem Hintergrund der wachsenden intensiven Projektarbeit unterzeichneten Nordrhein-Westfalen, Schlesien und die damalige Region Nord-Pas de Calais am 22. August 2014 im französischen Lens eine neugefasste „Gemeinsame Erklärung über die Zusammenarbeit und den Ausbau der freundschaftlichen Beziehungen“. Als zentrale Kooperationsfelder wurden der wirtschaftliche, ökologische, soziale und kulturelle Strukturwandel der Regionen, die Jugendmobilität sowie regionale Kulturprojekte vereinbart.
Mit der feierlichen Unterzeichnung einer Gemeinsamen Erklärung am 20. Juli 2018 hat Europastaatssekretär Mark Speich in Vertretung des Ministerpräsidenten die weitere Zusammenarbeit zwischen der Woiwodschaft Schlesien (Polen), der Region Hauts-de-France (Frankreich) und dem Land Nordrhein-Westfalen besiegelt. Der Festakt fand im Sitz des Regionalrates in Lille statt. Für die französische Seite unterzeichnete der Vizepräsident der Region Salvatore Castiglione, für Schlesien der Vizemarschall der Woiwodschaft Michał Gramatyka und das Vorstandsmitglied Małgorzata Ochęduszko-Ludwik. Hier geht es zur ► Pressemitteilung "Nordrhein-Westfalen erneuert die Zusammenarbeit mit Schlesien und Hauts-de-France im „Regionalen Weimarer Dreieck“.
Ministerpräsident Armin Laschet: „Der deutsch-polnisch-französische Dialog ist für die Zukunft Europas wichtiger denn je. Mit dem ,Regionalen Weimarer Dreieck’ engagiert sich unser Land auch auf regionaler Ebene für den Zusammenhalt der Europäischen Union. Die enge Verbundenheit zwischen Nordrhein-Westfalen, Schlesien und Hauts-de-France hat historische Gründe, wir teilen gemeinsame Erfahrungen als Montanregionen und die damit verbundenen Herausforderungen des Strukturwandels. Gemeinsam wollen wir nun Zukunftsherausforderungen angehen. Ich freue mich sehr, dass wir unsere Kooperation im ,Regionalen Weimarer Dreieck’ mit der Gemeinsamen Erklärung nun auf eine neue Grundlage stellen und weiterentwickeln.“
Weimarer-Dreieck-Preis 2020
"Weimarer - Dreieck - Preis" für zivilgesellschaftliches Engagement | Bis 30. April 2020 bewerben
Der "Weimarer-Dreieck-Preis" für zivilgesellschaftliches Engagement, der vom Verein Weimarer Dreieck e.V. zum achten Mal in Kooperation mit dem Oberbürgermeister der Stadt Weimar vergeben werden soll, möchte Kontakte zwischen Jugendlichen aus Frankreich, Polen und Deutschland fördern und somit gegenseitiges Vertrauen, interkulturelles Lernen, Toleranz und Offenheit ermöglichen. Der Preis unterstützt die weitere Annäherung der Menschen in Europa sowie die eigene Verantwortung für die Schaffung einer friedfertigen und gerechten Welt. Dieses Engagement soll der Festigung des europäischen Geistes dienen, wobei dies durch multilaterale Kooperationen und interkulturell-europäische Aktionen und Maßnahmen geschehen kann.
Einzelpersonen, Vereine und Institutionen sind eingeladen, sich mit innovativen trilateralen Projekten an der jährlichen Ausschreibung zu beteiligen und damit zu einem nachhaltigen Erleben des Weimarer Dreiecks auf zivilgesellschaftlicher Ebene beizutragen. (www.weimarer-dreieck.org).
Besonders in diesen Zeiten des Terrors und der Kriege in verschiedenen Regionen der Welt ist nichts so Gewinn bringend, wie in die Zukunft junger Menschen zu investieren und ihr interkulturelles Miteinander, ihr Verständnis für Freiheit, ihr demokratisches Denken und Handeln, ihre Kreativität und ihre berufliche Orientierung zu unterstützen und vor allem aber auch sie in ihrem Engagement für ein friedliches Zusammenleben in Europa zu bestärken.
Das Online-Antragsformular finden Sie auf: ► https://www.weimarer-dreieck.org/termine-2020/ |
Erfahrungsaustausch zum Strukturwandel
Der Erfahrungsaustausch zum Strukturwandel ist eine der drei Säulen der Zusammenarbeit im Rahmen des „Regionalen Weimarer Dreiecks“. Seit 2001 arbeiten hier die Regionen Nordrhein-Westfalen, Schlesien, Nord-Pas-de-Calais (jetzt Hauts-de-France) zusammen. Im Jahresrhythmus werden Veranstaltungen wie Treffen oder Konferenzen unterschiedlichster Schwerpunktbereiche realisiert. Die Treffen finden jeweils abwechselnd in Deutschland, Polen und Frankreich statt. Die Themen der Zusammenarbeit sind vielfältig. Insbesondere gibt es mittlerweile drei etablierte Formate, die jedes Jahr in den Regionen durchgeführt werden: Jugendgipfel, Kulturatrium sowie Strukturwandelaustausch.
Vom 25. bis 27. September 2019 lud die Woiwodschaft Schlesien je 15 Vertreterinnen und Vertreter aus Polen, Frankreich und Deutschland nach Katowice ein. Unter dem Motto Velo Silesia – Industrieradrouten widmeten sich die Experten der Planung und dem Bau der Fahrradinfrastruktur in Schlesien als Teil des industriellen Erbes der Region. Während des dreitägigen Besuchs erfuhren die Delegationen über die Technikdenkmäler auf der gleichnamigen Route. Insgesamt 42 Objekte erzählen über die industrielle Vergangenheit der heutigen Woiwodschaft Schlesien. Zudem ermöglichten drei Radtouren, die Velostrada Jaworzno, von Żarki nach Bobolice sowie der UNESCO-Denkmalpfad Tarnowskie Góry, einen direkten Einblick in Radverkehrsplanung in Polen.
Dieser Austausch im Rahmen des Regionalen Weimarer Dreiecks bietet einen direkten Transfer von Fachwissen und Erfahrungen. Die Teilnehmenden sammeln hier vielfältige Eindrücke und tauschen ihre Kenntnisse aus. 2020 wird der Erfahrungsaustausch zum Strukturwandel in der Region Hauts-de-France in Frankreich stattfinden.
Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.agfs-nrw.de/aktuelles/aus-der-agfs/news/regionales-weimarer-dreiceck
19. Internationaler Jugendgipfel
Alle Planungen verlaufen vorbehaltlich etwaiger Entwicklungen zu Covid- 19. Anweisungen der Landes -und Kommunalbehörden werden entsprechend berücksichtigt
Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen können sich ab sofort bewerben und mit etwas Glück am 19. Internationalen Jugendgipfel im Rahmen des Regionalen Weimarer Dreiecks teilnehmen. In den NRW-Sommerferien vom 12. bis 18. Juli 2020 reisen 15 junge Erwachsene nach Polen. Top-aktuelles Thema: Auf der Suche nach dem Gleichgewicht stehen Mensch und Umwelt im Fokus von Diskussionen und Workshops.
In der Stadt Koszęcin treffen 15 Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen auf jeweils 15 Gleichaltrige aus der Region Hauts-de-France in Frankreich und Schlesien in Polen. Bei Exkursionen in die Umgebung, Vorträgen und in Arbeitsgruppen geht es unter anderem um Zero Waste, Recycling und Umweltzerstörung. Ideen für die richtige Balance und für Nachhaltigkeit im Umweltverhalten werden diskutiert. Die Gastgeber bereiten zudem ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm vor.
Die nordrhein-westfälische Landesregierung lädt 15 junge Erwachsene im Alter zwischen 17 und 23 Jahren ein. Die Teilnahme ist bis auf die Anreise nach Dortmund kostenlos. Interessierte können sich ab sofort mit einem Motivationsschreiben und Lebenslauf per E-Mail an info@ibb-d.de bewerben beim Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk e.V. in Dortmund, das die Teilnahme der Jugendlichen aus Nordrhein-Westfalen im Auftrag der Landesregierung organisiert.
Mit den Jugendgipfeln im Rahmen des Regionalen Weimarer Dreiecks, jährlich wechselnd in einer der drei Partnerregionen, pflegen die Regionalregierungen seit 2001 ihre freundschaftlichen Beziehungen. Die Jugendlichen beschäftigen sich jeweils vier Tage lang gemeinsam intensiv mit einem Thema und lernen die Sicht der Gleichaltrigen kennen. Spannender Abschluss ist jeweils eine Begegnung mit Politikerinnen und Politikern der drei Regionalregierungen, bei denen die Jugendlichen die Ergebnisse ihrer Arbeit präsentieren. Dabei werden auch Ideen und Forderungen der jungen Teilnehmenden an die politisch Verantwortlichen überreicht.
Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk e.V. |
Jugendgipfel 2019: Gastgeber Nordrhein-Westfalen begrüßt Jugendliche aus den Partnerregionen in Frankreich und Polen
Pressemitteilung vom 19. August 2019:
Der Jugendgipfel des Regionalen Weimarer Dreiecks der Partnerregionen Hauts-de-France, Schlesien und Nordrhein-Westfalen wird in diesem Jahr von Nordrhein-Westfalen ausgetragen. Vom 18. bis zum 24. August 2019 treffen sich 45 Jugendliche – je 15 aus jeder der drei Regionen – in Duisburg zum Thema „Gelebte Vielfalt – Engagement für sozialen Zusammenhalt“.
Minister Holthoff-Pförtner: „Europa lebt durch den Austausch und das Zusammenleben der Bürgerinnen und Bürger über Grenzen hinweg. Ich freue mich, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Jugendgipfel persönliche Kontakte untereinander knüpfen, die sie zu Brückenbauern in Europa machen.“
Die Begegnung findet im Rahmen des Regionalen Weimarer Dreiecks statt – der Zusammenarbeit zwischen Frankreich, Polen und Deutschland auf regionaler Ebene.
45 Jugendliche setzen sich in Workshops, Trainings und Expertengesprächen mit Fragen der politischen Bildung auseinander, diskutieren über Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus, über zivilgesellschaftliches Engagement, Zivilcourage, Hate Speech, Vielfalt. Ziel ist es zu erarbeiten, wie man Diskriminierung entgegnen und Toleranz fördern kann.
Bei Freizeitaktivitäten wie dem „Klettern im Pott zwischen Stahlwerk und Hochöfen“ gibt es Gelegenheit, zwischenmenschliche Kontakte zu knüpfen, sich auch auf persönlicher Ebene auszutauschen und Freundschaften zu knüpfen.
Am Donnerstagabend empfängt Europaminister Dr. Stephan Holthoff-Pförtner die politischen Vertreter aus der Region Hauts-de-France und der Woiwodschaft Schlesien zu einem Arbeitsgespräch zur weiteren Intensivierung der zukünftigen Zusammenarbeit im Regionalen Weimarer Dreieck. Der trilaterale Jugendgipfel endet am Freitag mit der traditionellen Diskussionsrunde der Jugendlichen mit politischen Vertreterinnen und Vertretern aus den drei Regionen.
Die Partnerschaft zwischen den Regionen besteht seit 2001, damals unterzeichnete Nordrhein-Westfalen die erste trilaterale Erklärung zur Zusammenarbeit mit Schlesien und der damaligen Region Nord-Pas-de-Calais, die 2016 mit der Picardie zur neuen Region Hauts-de-France fusionierte. Damit wurde der Wille der drei europäischen Regionen deutlich, das 1991 gegründete Weimarer Dreieck, das die besonderen freundschaftlichen Beziehungen zwischen den drei Ländern Frankreich, Polen und Deutschland besiegelt, auch auf regionaler Ebene mit Leben zu füllen. 2018 wurde die weitere Zusammenarbeit im Regionalen Weimarer Dreieck mit der feierlichen Unterzeichnung einer Gemeinsamen Erklärung in Lille erneut besiegelt. Seit 2001 findet auch der Jugendgipfel statt, der jährlich abwechselnd in den drei europäischen Regionen veranstaltet wird.
45 Jugendliche aus drei Ländern zu Gast im NRW-Familienministerium. 18. Jugendgipfel überreicht Forderungen zum Klimaschutz |
Kulturatrium 2019
Im Rahmen der Zusammenarbeit des Regionalen Weimarer Dreiecks wird mit der Projektreihe „Kulturatrium“ wird auch die Zusammenarbeit im kulturellen Bereich gefördert. Im Jahresrhythmus werden Kunst- und Kulturprojekte unterschiedlichster Schwerpunktbereiche, zum Beispiel Literatur, Musik und Tanz realisiert. Die Aufführungen finden jeweils abwechselnd in Deutschland, Polen und Frankreich statt. Ziel ist es, die kulturellen Netzwerke zwischen Nordrhein-Westfalen, Hauts-de-France (vor 2016 mit Nord Pas de Calais) und Schlesien gezielt zu stärken und zu erweitern.
Am 17. und 18. Mai 2019 hat die Region Hauts-de-France in Lille und Bruay-la-Buissière das trilaterale Kulturprojekt ausgerichtet. Sechs junge Absolventen (jeweils zwei aus jeder Region) erarbeiteten das Projekt vom 27. März bis zum 6. April 2019 in Arenberg Creative Mine („résidence“).
2019 stand das „Kulturatrium“ im Zeichen der Digitalkunst, Natur und Industrie. Die Aufgabenstellung ließ den Künstlern größtmögliche Freiheit bei der Umsetzung ihrer Ideen und bei der Wahl ihrer Ausdrucksform. Die Arbeit der Künstler wurde mittels des (Video)Projektionsmappingverfahrens auf ein Objekt projiziert, das einem futuristisch anmutenden Baum nachempfunden war. Ein zweiter, kleinerer Baum wurde im Umfeld des großen Baumes installiert und bot dem Publikum die Möglichkeit, über das Berühren von auf seiner Oberfläche applizierten Steuerplatten mit dem Kunstwerk und der Projektion zu interagieren. So konnte auf „Knopfdruck“ eine bildliche Reaktion auf der Projektionsfläche des großen Baumes ausgelöst werden.
Mobilität von Jugendlichen in Europa und zivilgesellschaftliches Engagement – Fördermöglichkeiten |
Diese Übersicht fasst Fördermöglichkeiten zusammen, die für (Jugend-) Begegnungen zwischen Deutschland, Frankreich und Polen in Frage kommen. Soweit nicht anders angegeben, bestehen Fördermöglichkeiten jeweils im Zusammenhang mit Frankreich und Polen (die wenigsten Programme sind jedoch hierauf beschränkt).
Das zentrale Förderinstrument der Landesregierung NRW zur Jugendpolitik auf der Grundlage des Kinder- und Jugendförderungsgesetz des Landes, die vorrangig als Aufgabe der örtlichen Träger der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe definiert wird, ist der Kinder- und Jugendförderplan 2013-2017, der u.a. auch die Förderung der internationalen Jugendarbeit und der Jugendfreiwilligendienste umfasst.
Im Folgenden werden weitere Fördermöglichkeiten aufgelistet.
Fördermöglichkeiten auf institutioneller EbeneFokus: Trinationale Jugendbegegnungen (Deutschland-Polen-Frankreich)
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Individuelle Fördermöglichkeiten |
Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) / Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ)
Das Bundesfamilienministerium fördert unter bestimmten Voraussetzungen ein FSJ/FÖJ im Sinne des Jugendfreiwilligendienstgesetzes (JFDG) auch im Ausland.
Die Bewerber müssen mindestens die Vollzeitschulpflicht absolviert haben und dürfen höchstens 27 Jahre alt sein. Wie im Inland, erfolgt die soziale Absicherung über den Einbezug in die gesetzlichen Sozialversicherungen. Der Kindergeldanspruch bleibt ebenfalls bestehen.
Die Rahmenbedingungen (Taschengeld, Unterkunft und Verpflegung, Reisekosten etc.) unterscheiden sich von Träger zu Träger und Land zu Land. Häufig wird von den Freiwilligen ein Eigenanteil verlangt (z.B. durch den Aufbau eines Spendenkreises). Die Träger erhalten Zuwendungen von bis zu 200 Euro pro Monate und Teilnehmer.
Link: https://www.jugendfreiwilligendienste.de
Beispiel: Freiwilligendienst "kulturweit"
Der Freiwilligendienst „kulturweit“, welcher von der Deutschen UNESCO-Kommission angeboten wird, ist ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Ausland. Dieser Dienst wird in Kooperation mit dem Auswärtigen Amt durchgeführt. "kulturweit" ermöglicht jungen Menschen im Alter von 18 bis 26 Jahren, sich für sechs oder zwölf Monate im Bereich der Kultur- und Bildungspolitik zu engagieren. „kulturweit“ fungiert dabei als Mittler zwischen den Freiwilligen und sechs Partnerorganisationen. Der regionale Fokus liegt auf den von der OECD als ODA (Official Development Assistance) Ländern klassifizierten Zielen. Allerdings werden auch Plätze in Mittel- und Osteuropa vermittelt. Insbesondere der Pädagogische Austauschdienst vermittelt als Partner von „kulturweit“ die Freiwilligen auch an Schulen in Polen. Frankreich liegt nicht im regionalen Fokus von „kulturweit“.
Link: http://www.kulturweit.de/de.html
Internationaler Jugendfreiwilligendienst (IJFD)
Das Bundesfamilienministerium fördert seit 2011 den IJFD als neuen Auslandsfreiwilligendienst.
Der Einsatz findet in der Regel im sozialen oder ökologischen Bereich sowie in der Friedens- und Versöhnungsarbeit für sechs bis 18 Monate (in der Regel 12 Monate) statt. Der Dienst muss bis zur Vollendung des 27. Lebensjahres abgeschlossen sein. Die Ausreise kann nur über einen der ca. 130 anerkannten Träger erfolgen. Der Bund unterstützt dem Träger bis zu 350 Euro als Zuwendung pro Teilnehmer und Monat für pädagogische Begleitung, Taschengeld, Reisekosten, Unterkunft und Versicherungen (Auslandskrankenversicherung, Haftpflichtversicherung etc.). Im Gegensatz zum FSJ/FÖJ besteht kein Einbezug in die gesetzlichen Sozialversicherungen, der Träger muss mindestens eine Auslandskrankenversicherung, eine Unfallversicherung inkl. Invalidität und Todesfall, eine Haftpflicht- sowie Rücktransportversicherung abschließen. Der Kindergeldanspruch bleibt bestehen. Die Rahmenbedingungen sind vergleichbar mit denen des FSJ/FÖJ im Ausland.
Link: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/engagement-und-gesellschaft/freiwilligendienste
Beispiel:
- „Das Deutsch-Französische ÖkoJahr“
Die sechs Träger des FÖJ in Rheinland-Pfalz bieten ein „Deutsch-Französisches-ÖkoJahr“ auf Grundlage des IJFD an. Bewerber verbringen ein Jahr im Natur- und Umweltschutz in Frankreich. Französischkenntnisse sollten vorhanden sein oder die Bereitschaft bestehen diese zu erwerben. Bewerber mit Meldeadresse in Rheinland-Pfalz werden bevorzugt, aber Bewerbungen aus anderen Ländern haben ebenfalls Chancen. Es fallen keine Kosten für die Bewerber an.
Link: https://www.foej-rlp.de/deutsch-franzoesisches-oekologisches-jahr-dfoej/
Volunteers Abroad Programs (VAP) des Internationalen Bundes (IB)
Der IB VAP Kassel bietet im Rahmen des IJFD Einsatzstellen in Frankreich (Bilinguale Kinderkrippe in Nantes und verschiedene Lycées in Nordwestfrankreich) und Polen (Internationale Jugendbegegnungsstätte Auschwitz) an.
Link: http://ib-freiwilligendienste.de/mainnavigation/freiwilligendienste-im-ausland/bewerbung-teilnahme/
Deutsch-französischer Freiwilligendienst
Das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) koordiniert seit 2007 einen Freiwilligendienst (auf Grundlage des FSJ, IJFD oder des französischen „Service Civique“).
Individualaufenthalt: Deutsche zwischen 18 und 25 Jahren können einen zehnmonatigen Aufenthalt an einer französischen Schule absolvieren und dort bei schulischen und außerschulischen Projekten und Aktivitäten mitwirken und sich selbst je nach Interessen und Fähigkeiten einbringen. Auf Fremdsprachenkenntnisse wird hier besonderer Wert gelegt (erwartet werden in der Regel Kenntnisse auf dem Niveau A2/B1). Während des Aufenthalts erhalten die Teilnehmer ein Entgelt (Taschengeld und Geld für die Unterbringung/Verpflegung) von der französischen Agence du Service Civique sowie eine monatliche Unterstützung von der Schule (für Kost und Logis bzw. ein Taschengeld). Das DFJW übernimmt die Fahrtkosten zu begleitenden Seminaren. Es besteht die Möglichkeit, ein Sprachkursstipendium für einen vier bis sechswöchigen Kurs vor Beginn des Aufenthaltes zu erhalten. Der Status in der Kranken- und Rentenversicherung ist von den Teilnehmern selbst zu klären.
Tandem-Austausch: Im Vereinswesen kann ein Tandem-Austausch stattfinden. Nach dem Tandem-Prinzip tauschen dabei ein deutscher und ein französischer Verein einen oder mehrere Freiwillige aus (Interessenten müssen also eine Entsendeorganisation finden). Der Dienst dauert 12 Monate und wird in den Bereichen Soziales, Kultur, Sport oder Ökologie angeboten. Der Freiwillige wirkt dabei an verschiedenen Aufgaben mit und bekommt die Möglichkeit ein eigenes Projekt zu realisieren. Es gibt eine binationale Begleitung durch einen interkulturellen Seminarzyklus mit drei Seminaren. Während des Aufenthalts erhalten die Teilnehmer ein Entgelt (Taschengeld und Geld für die Unterbringung/Verpflegung) von dem deutschen oder französischen Träger. Das DFJW übernimmt die Fahrtkosten zu den Seminaren. Es besteht die Möglichkeit, ein (nicht kostendeckendes) Intensivsprachkursstipendium für einen vier bis sechswöchigen Kurs vor Beginn des Aufenthaltes zu erhalten. Die deutschen Teilnehmer werden in der Kranken- und Rentenversicherung versichert.
Link: http://www.volontariat.ofaj.org
Stipendienprogramm Voltaire – Deutsch-Französischer Schüleraustausch
Das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) bietet in Kooperation mit dem Pädagogischen Austauschdienst der Kultusministerkonferenz, dem Ministère de l’éducation nationale und der Zentralstelle Voltaire im Centre Français de Berlin einjährige Schüleraustausche für deutsche und französische Schülerinnen und Schüler an. Die Schülerinnen und Schüler verbringen je sechs Monate gemeinsam in Frankreich und Deutschland in der Gastfamilie und besuchen die jeweilige Schule.
Bewerbungen aus Nordrhein-Westfalen sind an die Bezirksregierung Düsseldorf zu richten, die für den internationalen Schüleraustausch landesweit zuständig ist.
Teilnehmen können Schülerinnen und Schüler von Realschulen, Gymnasien und Gesamtschulen mit ausreichenden Sprachkenntnissen (in der Regel. mindestens zwei Jahre Unterricht Französisch) am Programm teilnehmen, um nach kurzer Eingewöhnungszeit dem regulären Unterricht im Gastland folgen zu können. Die sonstigen schulischen Leistungen müssen eine erfolgreiche Wiedereingliederung in die Heimatschule erwarten lassen. Beträgt die Schullaufbahn nur 12 Jahre, so muss die Bewerbung spätestens in Klasse 9 erfolgen.
Teilnehmende Schülerinnen und Schüler können beim DFJW einen Antrag auf ein Kulturportfolio in Höhe von 250 € für die gesamte Zeit des Auslandsaufenthalts und auf einen Fahrtkostenzuschuss stellen. Das im Rahmen der DFJW-Richtlinien gewährte Stipendium wird nach Erhalt zweier Erfahrungsberichte durch die Zentralstelle Voltaire ausgezahlt.
Link:
https://www.kmk-pad.org/programme/voltaire.html;
http://www.brd.nrw.de/schule/internationaler_austausch/Schueleraustausch_2017_18.html
Brigitte-Sauzay-Programm – Deutsch-Französischer Schüleraustausch
Das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) bietet für deutsche und französische Schülerinnen und Schüler das Brigitte-Sauzay-Programm an.
Je drei Monate werden gemeinsam von den Austauschpartnerinnen und -partnern in Frankreich und Deutschland in der Gastfamilie mit Schulbesuch verbracht, mindestens sechs Wochen davon müssen in die Schulzeit fallen.
Eine Bewerbung in Nordrhein-Westfalen ist entweder direkt beim DFJW oder über die Bezirksregierung Düsseldorf möglich. Bei einer Bewerbung über das DFJW ist die Austauschpartnerin bzw. der Austauschpartner selbst zu suchen, bei einer Bewerbung über die Bezirksregierung übernimmt diese die Vermittlung eines Austauschpartners in Kooperation mit der Académie d´Amiens.
Teilnehmen können Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 – 11, sofern sie zum Zeitpunkt des Besuchs in Frankreich mindestens zwei Jahre Französischunterricht hatten. Beträgt die Schullaufbahn nur 12 Jahre, so muss die Bewerbung spätestens in Klasse 9 erfolgen.
Teilnehmende Schülerinnen und Schüler können beim DFJW einen Antrag auf einen Fahrtkostenzuschuss stellen. Der im Rahmen der zur Verfügung stehenden Mittel gewährte Zuschuss wird nach Erhalt eines Erfahrungsberichtes und einer Bescheinigung der französischen Schule durch das DFJW gezahlt.
Links:
- https://www.dfjw.org/programme-aus-und-fortbildungen/brigitte-sauzay-programm.html
- http://www.brd.nrw.de/schule/internationaler_austausch/Schueleraustausch_2017_18.html
Taschengeldstipendien für Schüleraustausche
Die Deutsche Stiftung Völkerverständigung vergibt jährlich fünf Taschengeldstipendien mit einem Förderbetrag in Höhe von jeweils 2.000 Euro für einen Schulaufenthalt von mindestens 10 Monaten.
Link: http://www.deutsche-stiftung-voelkerverstaendigung.de/
Schüleraustausche mit Stipendium
AFS Interkulturelle Begegnungen e.V. ist ein gemeinnütziger Anbieter für Jugendaustausche und interkulturelles Lernen. Für die über AFS realisierten Schüleraustausche werden bei ca. knapp einem Drittel Stipendien vergeben. Die Gelder stammen aus verschiedenen Quellen (öffentlich, Unternehmens-/Privatspenden etc.). Daher gibt es unterschiedliche Voraussetzungen. Für einen Austausch nach Polen oder Frankreich gibt es unterschiedliche Voll- und Teilstipendien wie z.B. das Mittelosteuropa-Sprachstipendium der Dieter Schwarz Stiftung gGmbH für Polen (und weitere osteuropäische Länder).